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transformations
Morphing
parallel videoprojection, 22' loop
at Museum Morsbroich, Leverkusen
© Kukulies Fotografie, Düsseldorf
Die Zweikanal-Videoarbeit "Morphing" macht uns zu Zeugen von rätselhaften Verwandlungen, Transformationen von Materie, die irritieren, weil wir sie so noch nie gesehnen haben. Eric Lanz scheint uns Bilder einer Schöpfung aus dem Nichts zu präsentieren, eines erstaunlichen Werdens und sukzessiven Wandels.
Ausgangsmaterial der Sequenzen sind gefilmte Langzeitprozesse, Prozesse des Verfalls oder der Deformation. Die Aufnahmen werden beschleunigt wiedergegeben und zugleich rückwärts abgespielt. Mit dem frappierenden Effekt, dass, was eigentlich herabfällt, nun aufsteigt, was an Volumen verliert, bei Lanz zunehmend größer wird. Selbst wenn wir der Bildmanipulation auf die Schliche gekommen sind, neigen wir dazu, diesen positiven Bildern zu glauben.
Die besondere Faszination aber speist sich aus der Ambivalenz der gegenläfigen Prozesse, aus der Erkenntnis, dass Wachstum und Zerfall aneinander gekoppelt sind. "Wir haben", so Lanz, "die Tendenz, Wachstum eindimensionsional zu sehen, als eine steigende Linie, die für ein Mehr steht. Doch das entfaltet auf der anderen Seite auch eine zerstöreische Kraft, die ausgeblendet wird. Unterschwellig steigt eine Ahnung von der Vergänglichkeit auf, der eigenen, oder derjenigen der Welt, unseres Planeten."
Fritz Emslander
Nicht über Gebühr erhält Eric Lanz unsere Spannung aufrecht: zwei Minuten intensives Schauen, dann erscheint das nächste Bild, das nächste Phänomen des Alltags. Denn alltäglich sind die so genannten armen Materialien, die uns Lanz präsentiert: Seifenschaum, ein Putzlappen, Wassertropfen. Wie in einem wissenschaftlichen Prozess verwandeln sie sich: Etwas, was eben noch fest erschien, erscheint plötzlich glibberig, etwas Schönes wird schaurig, etwas Banales wunderschön. Merkwürdige Assoziationen sind möglich: ist das ein Gesicht, ist dies das Innere eines Körpers, sehe ich Sternennebel im Kosmos oder Zigarrenrauch? Aus einer Aufnahmestunde destilliert Eric Lanz eine Minute Filmzeit, bietet uns Fragmente dar, an denen sich Bilder im Kopf entzünden. In diesem Werk, das den aus der Musik entliehenen Titel Crescendo trägt (übersetzt: anwachsend), sind es 14 Motive, die auf zwei Screens abwechselnd auftauchen, eine sanfte Bewegung vortäuschen, die uns, die Betrachter, in eine dritte Dimension entführen: Auf dieser Wand ist eine Fülle von Räumen entstanden die wir mit den Augen betreten und erforschen können. Ich fühle mich an ein Museum erinnert, darin eine Ausstellung monochromer Bilder und Reliefs. Mit sachlichem Ernst und elegantem Humor präsentiert uns Lanz eine bezaubernde Welt aus banalen Dingen (...). Crescendo ist ein poetisches Werk, das losgelöst scheint von der Technik, die es zum Leben braucht.
Gertrud Peters
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Crescendo 2
double video projection with sound, 29' loop
at Kunsthalle Düsseldorf
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Crescendo moderato
solo video projection with sound
at Kunstmuseum St Gallen
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Crescendo 1
double video projection with sound, 29' loop
at Kunstverein MMIII, Mönchengladbach
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Crescendo 1
double video projection with sound, 29' loop
at Saarländisches Künstlerhaus
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Morphing
double video projection, 22' loop
at Kunstraum Düsseldorf
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