TACTILITY

video work

vimeo

Sucher
2 video projections
at Lichtrouten, Lüdenscheid

Zwei Bilder werden in zwei Räumen projiziert, sie sind jedoch ins gleiche Licht getaucht. Es ist der Lichtstrahl einer Taschenlampe, der spärlich einen schmalen Raumabschnitt beleuchtet. Auf beiden Seiten scheinen bewegte Nahaufnahmen die gefilmten Räume und Gegenstände zu berühren.
Auf der Einen sucht die durchgehende Einstellung einen im Unklaren bleibenden Raum ab, fährt den Wänden, den schmutzigen Kacheln und Bohlen eines verlassenen Hauses entlang. Die Einstellung kommt durch die Kupplung der Fingerkamera mit der Lichtquelle zustande: so hebt der Lichtkegel der Lampe aus dem Raum der Einstellung einen Raumteil hervor. Die Geräuschkulisse gibt das Knarren und Reiben des Fortschreitens wieder, dessen Zögerlichkeit vom kurzsichtigen Standpunkt herrührt.
Auf der Anderen sieht man Finger, die "etwas" oder "fast nichts" befühlen: ein Steinchen, eine Rosine, ein Staubfussel, ein Stückchen Schwamm oder Holz. Die Symmetrie der beiden Projektionen legt nahe, dass wir hier die Schätze sehen, die aus der dort gezeigten Suche stammen. Nun herrscht in beiden Räumen der Installation dieselbe paradoxe Entdeckungslogik: das warme Licht beleuchtet die sehr nahen Aufnahmen nicht nur, sondern reichert dessen Wahrnehmung an: die abgenutzten Oberflächen und die Überbleibsel werden in ihren visuellen und haptischen Eigenschaften erhöht.
Lysianne Léchot Hirt

Die Projektion Choses  (Dinge) ist ohne Ton und konzentriert sich ausschließlich auf die visuelle Wahrnehmungen, welche sich ihrerseits auf die haptische Wahrnehmung bezieht. In Sequenzen von nur wenigen Sekunden werden in Nahaufnahmen unterschiedliche Materialien gezeigt, während sie von zwei Händen betastet und befühlt werden. Je nach Beschaffenheit der Stoffe reagieren diese unterschiedlich unter den Fingern: sie biegen, bröseln oder fließen, und wecken dabei beim Betrachter Erinnerungen an eigene, alltägliche, und doch unbeachtete Erfahrungen.
Durch eine assoziative Schnitttechnik werden diese diversen Berührungen in eine filmische Kontinuität gebracht, indem sich ein Bild über die Ähnlichkeit in der Farbe oder in der Bewegung der Finger an das nächste koppelt. Nicht zuletzt durch die Größe der Projektion wird diese taktile Erfahrung sehr körperlich wahrgenommen und wirft dadurch Fragen über die mediale Vorstellungskraft jenseits des Visuellen auf.
Ursula Wittwer

vimeo

Choses 1

Digitales Foto
photo 127 x 107 cm

Digitales Foto
photo 127 x 107 cm

vimeo

Les choses
permanent installation in public building
Office Fédéral des Statistiques, Neuchâtel

Eric Lanz arbeitet schon lange mit Sammlungen von Gegenständen materieller, fotografischer oder digitaler Erscheinungsform. In der Neuenburger Arbeit Les choses setzt er der vermeintlich trockenen Statistik des dortigen Bundesamtes scheinbar Sinnliches entgegen. Über eine fingiert interaktive Struktur werden aus einem Felderprogramm einzelne Materialien wie Tuch, Wolle, Erde etc. herangezoomt, von einer virtuellen Hand befühlt, betastet, geknautscht und im dritten Bild als Gegenstand gezeigt. Die Sinnlichkeit, das Taktile, das Greifbare ist perfekte Illusion; fragt sich nur, ob wir noch wissen, wie sich Erde in Wirklichkeit anfühlt.
Annelise Zwez

Rühren
2 video projections on glas
at Galerie Thomas Taubert, Düsseldorf

vimeo

Rühren

Gelohn

photo 70 x 120 cm

Staig

photo 70 x 120 cm

Choses 1

video projection
at Kunstmuseum Bonn

Toucher

permanent photo installation in public building
at Policlinique Médicale Universitaire, Lausanne

Toucher

permanent photo installation in public building
at Policlinique Médicale Universitaire, Lausanne

Körperkontakt mit dem Unbekannten kann die Unversehrtheit des Körpers bedrohen. Krankheit, und mithin das Krankenhaus, erzeugen oft ein Unbehagen. Es ist also kein Zufall, wenn Eric Lanz‘ fotografischer Eingriff im Gebäude der Policlinique Médicale Universitaire in Lausanne den Titel Toucher (Berühren) trägt. Sieben durchscheinende Fotoreihen sind über die vier Ebenen des Haupttreppenhauses angeordnet. In der sachlichen und eleganten Architektur dieses zeitgenössischen Gebäudes stellen sie von einem Stockwerk zum anderen thematische Bezüge zu den verschiedenen Diensten der Ambulanz her. Die Fotos sind allesamt Nahaufnahmen von Händen, die Gegenstände anfassen, welche sich jedoch erst auf den zweiten Blick als vertraut erweisen.
Lysianne Léchot Hirt

vimeo

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